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04. Februar

Young Pikes reisen als krasser Außenseiter nach Jena

Nach zwei souveränen Heimsiegen gegen Rhöndorf und Essen stehen die Baunacher Zweitligabasketballer am Samstag (19 Uhr) bei Spitzenreiter Science City Jena vor einer fast unlösbaren Aufgabe.

Die Thüringer machten schon vor der Saison mit spektakulären Verpflichtungen auf sich aufmerksam und werden ihrer Rolle als Aufstiegsaspirant im bisherigen Saisonverlauf voll gerecht. Mit nur zwei Niederlagen rangiert das Team um Head Coach Björn Harmsen auf Rang eins. Am vergangenen Spieltag musste der Tabellenführer aber bei Abstiegskandidat Leverkusen lange um den Sieg kämpfen. Erst in den Schlussminuten drehte Jena das Spiel mit 79:77 knapp zu seinen Gunsten. Auch Baunach zeigte im Hinspiel bei der bitteren 88:89-Niederlage nach Verlängerung, dass die Thüringer nicht unverwundbar sind. Vor seinem basketballbegeisterten heimischen Publikum ist Science City aber noch deutlich stärker einzuschätzen, in sämtlichen zehn Heimspielen war für die Gastmannschaften keine Punkte zu entführen. Mit dem ehemaligen langjährigen BBL-Star Immanuel McElroy (u.a. bei Alba Berlin) gelang dem Aufstiegskandidat ein echter Transfercoup. Der Allrounder beweist mit durchschnittlich 12,5 Punkten, 3,7 Assists und 4,7 Rebounds auch mit 35 Jahren noch immer seine Qualitäten. Auch unter dem Korb konnte man sich mit den ebenfalls bundesligaerfahrenen Oliver Clay (7,9 Punkte, 5,7 Rebounds) und Guido Grünheid (9,1 Punkte, 4,5 Rebounds) namhaft verstärken. Vor wenigen Wochen verließ aber überraschend Topscorer Jelani Hewitt den Verein. Als Ersatz gewannen die Thüringer aber keinen geringeren als Marcos Knight, der letzte Saison noch für Baunach in überzeugender Manier auf Korbjagd ging. Der US-Amerikaner, der seinen Wechsel von Heidelberg nach Jena während der laufenden Saison erzwang, avancierte in seinen zwei Einsätzen für sein neues Team zum Topscorer und zeigte bereits wieder seine ganze Klasse. Es dürfte allerdings nicht genügen, sich lediglich auf Knight zu konzentrieren, denn der Kader des Spitzenreiters besticht durch eine unglaubliche Tiefe, die in der ProA wohl nur noch Vechta aufzuweisen hat. Insgesamt sieben Spieler erzielen mehr als sechs Punkte im Schnitt, die Offensive ist also sehr variabel und schwierig auszurechnen. Bekannt ist das Team um Head Coach Björn Harmsen aber vor allem für ihre aggressive Verteidigung. Nicht selten pressen die Jenaer über das gesamte Spielfeld, um Ballgewinne zu generieren und einfache Punkte aus Fast Breaks zu erzielen.

Die Baunacher Verantwortlichen müssen ihr Team also gut auf die nicht alltägliche Spielweise der Gastgeber vorbereiten. Nach zuletzt zwei Heimerfolgen und dem damit verbundenen großen Schritt in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt können die Young Pikes aber völlig befreit in die Universitätsstadt Jena reisen. Head Coach Fabian Villmeter sieht seine Mannschaft als krasser Außenseiter: "Für uns steht das leichteste Spiel der Saison auf dem Programm. Wir haben nichts zu verlieren. Jena ist Spitzenreiter, hat einen riesen Etat und vor der Saison Bundesligaspieler verpflichtet. Wir können mit den zwei Siegen ohne Druck nach Jena fahren und werden alles probieren, aber einen Sieg kann man nicht unbedingt erwarten." Ob zu dem ungleichen Duell alle Mann an Bord sind, ist noch unklar. Andi Obsts Einsatz dürfte nach seinem Haarriss im Kreuzbein äußerst unwahrscheinlich sein.