Saison 1992/93

Eine interessante Saison erwarteten Verantwortliche und Fans, denn nach dem Abstieg von Steiner Bayreuth und dem Aufstieg des TSV Breitengüßbach standen einige Lokalderbys auf dem Programm. Zwar platzte in letzter Minute die Verpflichtung von Armin Andres, aber mit dem russischen Ex-Nationalspieler Sergej Kotschergyn und mit Bernd Montag wurde zwei exzellente Neuzugänge geholt. Hinzu kamen noch Stefan Harlander und Ingmar Kühhorn, um die Abgänge Kück, Dobrzanski, Martin Kerner und Redmon zu ersetzen. Hansi Kober wechselte in die 2. Mannschaft. Als Co-Trainer ersetzte Klaus Göller den scheidenden Ulf Schabacker, der in Baunach einiges bewegt hatte.

Die Erwartungen wurden noch größer, als in einem Vorbereitungsspiel der Erstligist TTL Bamberg um Nürnberger (22), Roschnafsky (21) und Schwaerengen (19) mit 98:89 besiegt wurde. Auch beim 8. Herbstturnier, das durch die Teilnahme von Pezinok (CSSR) und St. Petersburg (GUS) internationales Flair bekam, war man mit dem 2. Platz hinter den Russen recht erfolgreich.

Im DBB-Pokal erwartete man den Erstligisten aus Ludwigsburg:

In der Liga startete man allerdings erfolgreich. Gleich am 2. Spieltag kam es zum Derby in Breitengüßbach, wo der FC vor einer völlig überfüllten Halle knapp die Oberhand behielt. Bernd Montag (23) und Uwe Duckarm (19) waren beim 76:73 Erfolg besser als Dobrzanski (16), Basketball-Legende Ken Sweet (15) und Coleman (12).

Auch der Ex-Meister Steiner Bayreuth spürte mit den 800 Zuschauern die Stärke der Baunacher und unterlag mit 84:70. Am 7. Spieltag reichten 42 Punkte von Lotus-Star Radovic nicht für München aus, um den FC zu bezwingen. Nach dem 95:82 Heimsieg lag man zusammen mit Bayreuth und Langen (je 12:2 Punkte) an der Tabellenspitze. Nach einer kleinen Schwächephase war dann der TSV Breitengüßbach in Memmelsdorf der richtige Aufbaugegner:

So schien man gut gerüstet für das 2. Derby in Bayreuth, doch Derek Taylor (29), Nils Becker (13) und Björn Meyer-Schomann (13) zeigten sich vor 1500 Zuschauern beim 78:70 Sieg überlegen, sodass die Baunacher Verantwortlichen umgehend reagierten und Darrel Mickens  für den enttäuschenden Kotschergyn verpflichteten.

Dieser schlug auch gleich mit 28 Punkten und spektakulären Dunkings beim 106:85 gegen Offenbach blendend ein. Er setzte eine Erfolgswelle in Gang, die zu 36:8 Punkten nach der Hauptrunde führten, wobei wichtige Siege in Langen (85:87 vor 900 Fans) und Oberelchingen (71:75, Jones 34 Punkte) gefeiert wurde und der 2 Punkte Rückstand vor der Aufstiegsrunde auf Bayreuth noch aufholbar schien.

Im 3. Anlauf sollte es also mit dem Bundesligaaufstieg klappen und nach einem Fehlstart in Speyer (96:95 n.V.) steigerte sich die Truppe wieder und fegte z.B. Oberelchingen (Jones 44, Fikiel 11, Peat 10) beim 69:91 Auswärtstriumph aus der eigenen Halle. Nachdem der FC auch in Lich gewann, kam es zum absoluten Knaller in der Seehofhalle.

So wurde am Ende der Saison mit dem 2. Platz hinter Bayreuth zwar der größte Vereinserfolg erzielt, aber dennoch blieb ein fader Beigeschmack angesichts der verpassten Chance.

Die 2. Mannschaft belegte in der Oberliga am Ende den 6. Platz (20:24 Punkte), hatte aber in der Mitte der Saison eine Krise zu überwinden, da der neue Spielertrainer Martin Alfsmann seine Amt niederlegte und von Detlev Pehle ersetzt werden musste. Die 3. Mannschaft konnte nach einem starken Endspurt noch den Klassenerhalt in der Bezirksklasse schaffen, während die neugegründeten Senioren III (ab 40 Jahren) einen großen Erfolg verbuchten: Bei den südostdeutschen Meisterschaften in eigener Halle unterlag man nur dem USC München um Weltauswahlspieler Losonsky knapp nach Verlängerung und sicherte sich mit der Vizemeisterschaft die Tickets zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Göttingen.

Mit dieser Mannschaft nahm der FC Baunach zum ersten Mal in der Geschichte an einer Endrunde zur Deutschen Meisterschaft teil: v.l. Klaus Lintner, Norbert Dilzer, Jochen Hirmke, Beppo Pfeifer, Robert Mazour, Bernhard Aas, Uli Hirschfelder, Abteilungsleiter Neumann, Vorstand Dr. Reinhard.

Dort allerdings konnte man nur zu Sechst antreten und gegen die mit Ex-Nationalspielern gespickten Gegner den 7. Platz erreichen. Der FT schrieb:

Bei den Jugendmannschaften ragten in diesem Jahr die Bambinis (F-Jugend) heraus: Unter ihren Trainern Jochen Hirmke und Klaus Lintner holten sie den Oberfränkischen Titel nach Baunach und blieben darüber hinaus sogar die gesamte Saison ungeschlagen. Auch die E- Jugend unter der Regie von Katharina Muckelbauer und Tanja Roppelt belegte den 1. Platz in der Itzgrund-Division, musste sich aber bei der Oberfränkischen Meisterschaft mit dem 3. Platz zufrieden geben.