Saison 2004/05
Genau 20 Jahre nach dem 1. Aufstieg kehrte der FC zum 2. Mal in die dritthöchste Liga Deutschlands zurück. Trainer Wolfgang Heyder und seinem Assistenten Detlev Pehle stand in dieser Saison ein noch jüngerer Kader zur Verfügung, da die letztjährigen Leistungsträger Sebastian und Johannes Betz, Alexej Bondar und schon vorher Max Weber im Rahmen des GHP-Jugendkonzepts nach Breitengüßbach in die II. Liga aufrückten und Christoph Sieben und Christoph Günther aus Studiengründen nicht mehr zur Verfügung standen. Dafür kamen Marcel Fuchs und Felix Sauer aus Breitengüßbach, während Nico Dilukila, Matthias Vilkowitsch und Thomas Deptalla aus Nürnberg und Florian Schneider (aus Magdeburg) zum Team stießen.
Natürlich konnte mit dieser jungen Truppe nur der Klassenerhalt das Ziel sein, was aber kaum jemand dem FC zutraute.
Höhepunkt der Saisonvorbereitung war ein gut besuchtes Testspiel gegen die West Virginia University, das man erwartungsgemäß mit 54:84 verlor. Damals wusste man noch nicht, dass ausgerechnet dieses College im März völlig überraschend die Runde der besten acht Teams aus den USA erreichen sollte und dabei vor über 30 000 Zuschauern glänzte.
Nach einem Trainingslager in Nordhalben verpflichtete man mit Rob Stafford (28) den jüngeren Bruder von GHP-Star Rick Stafford, der beim Turnier in Rattelsdorf auf Anhieb zum besten Spieler avancierte und seiner Mannschaft gleich den Turniersieg bescherte. Dennoch war man sich unsicher, was die Youngsters beim 1. Punktspiel in Heuchelhof Würzburg abliefern könnten und war umso erstaunter, als sie gleich einen 70:85 Auswärtserfolg (Stafford 26) einfuhren. So kam es schon am 2. Spieltag zum mit Spannung erwarteten Lokalderby gegen Breitengüßbach. Knapp 600 Fans pilgerten in die Hirschaider RegnitzArena, doch schien dieser Druck die FCler mehr zu lähmen und so musste man das 1. Viertel mit 3:26 (!) abgeben. Erst danach fing man sich etwas, doch konnte man die herbe 49:76 Niederlage gegen Sebastian Betz (32 Punkte) & Co nicht mehr verhindern.
Dieses Lehrgeld war aber gut angelegt, denn nun war Baunach in der Regionalliga angekommen und hielt im weiteren Saisonverlauf überraschend gut mit. Siege in Dachau und zu Hause gegen Jena, die Aufstiegskandidaten Leitershofen und Freising und erneut Heuchelhof ließen den FC an Weihnachten mit 12:12 Punkten auf einem beruhigenden 8. Platz (punktgleich mit dem 5.) stehen.
Doch gleich nach der Winterpause platzte ausgerechnet beim Derby in Güßbach die Bombe, denn Stafford kehrte aus familiären Gründen nicht aus den USA zurück.
So ging man erneut gegen den Lokalrivalen unter:
Nach der knappen Heimniederlage gegen Landsberg wurde mit Rob Banks ein neuer Amerikaner verpflichtet, der trotz des Zittersieges gegen Dachau keine Bindung zum Team fand.
Nach Niederlagen gegen Jena und Ansbach verlängerte man seinen Vertrag nicht und nun musste man ausgerechnet zum Tabellenzweiten nach Leitershofen. Doch jetzt zeigten die Youngsters eine Trotzreaktion und siegten gegen die verblüfften Schwaben mit 76:83. Ein kurioser 72:56 Erfolg gegen Rosenheim nach einer einseitigen Verlängerung (16:0) brachte dann eigentlich schon den Klassenerhalt, den man letztendlich mit 18:26 Punkten (9.Platz) auch sicher schaffte.
Die Spielerstatistik:
Die anderen FC-Teams hatten sich zum größten Teil beim gelungenen Saisoneröffnungsfest auf das neue Jahr vorbereitet. Die letztjährige Dritte spielte nun als FC Baunach 2 in der Bezirksklasse und hatte dort einen hervorragenden Start. Nach der Heimniederlage gegen den härtesten Verfolger Post Bamberg kam zwar etwas Sand in das Getriebe, aber mit viel Routine überstand man einige Begegnungen und wurde am Schluss souverän mit 30:2 Punkten Meister vor den Bambergern (24:8).
Die Spielerstatistik:
Die Oldies traten heuer als FC messingschlager Baunach 3 in der Kreisliga B an und wurde trotz zeitweiliger Personalknappheit mit 26:2 Punkten Meister vor dem FC Strullendorf (22:6). Auf die Aufstiegsspiele aber verzichtete man auf Grund des hohen Altersdurchschnitts.
Erfreulich war, dass erneut eine 4. Mannschaft gemeldet werden konnte, in der sich überwiegend Freizeitspieler bzw. Fußballer zusammenfanden. Unter der Regie von Jo Friedrich musste man erwartungsgemäß Lehrgeld bezahlen und konnte kein Spiel in der Kreisklasse Mitte für sich entscheiden. Die Damen unter der bewährten Leitung von Claus Meixner machten erneut einen Schritt nach vorne und landeten mit 10:22 Punkten auf einem guten 6. Platz in der Bezirksliga.
Die Senioren 2 wurden mit 8:0 Punkten Meister in Oberfranken. Da der FC Bayern München bei der Südostdeutschen Meisterschaft mit einer überragenden Mannschaft an den Start ging, konzentrierten sich die Baunacher von vorneherein auf das Erreichen des zweiten Platzes. Im ersten Spiel legte man gegen Erlangen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auch gleich den Grundstein. So gewann man nach einer überzeugenden Leistung mit 63:40. Die zweite Begegnung war dann schon das vorweggenommene Endspiel gegen Bayern München. Diese hatten sich für diese Meisterschaft noch mit dem Freiburger Ex-Bundesligaspieler Schwarz verstärkt, sodass die erste Fünf der Bayern gleich vier Spieler über zwei Meter aufwies. Nach ausgeglichenem Beginn (9:8 für Baunach) kristallisierte sich dies auch als Hauptproblem heraus, da man gegen die bewegliche Zone der Münchner auf den Aufbau- und Flügelpositionen einfach keine guten Wurfpositionen mehr herausarbeiten konnte. Die Bayern siegten deutlich mit 62:38, was aber aufgrund der Konstellation noch kein Problem darstellen sollte. Mit einem Sieg im letzten Spiel des Turniers gegen den TB Weiden konnte man das Ticket für die Deutsche Meisterschaft lösen. Baunach startete äußerst konzentriert in die Begegnung und wusste erneut durch eine starke Mannschaftsleistung zu überzeugen. So geriet man nie in Gefahr und konnte mit 76:56 die Oberhand behalten.
Mit einem achten Platz, über den man aufgrund der dünnen Spielerdecke und der starken Konkurrenz aber keineswegs enttäuscht war, kehrten die Senioren 2 dann von der deutschen Meisterschaft aus Köln zurück. Im Auftaktspiel gegen den letzt jährigen Titelträger TS Berlin waren die Baunacher größtenteils gleichwertig, allerdings entschied ein 11:0 Lauf der TS im dritten Viertel die Begegnung. Der FC zeigte sich danach geschockt und konnte dem Spiel keine Wende mehr geben. So kam Berlin zu einem letztlich ungefährdeten 45:29 Sieg. In der zweiten Begegnung war man gegen den TV Langen chancenlos, vor allem von den Außenpositionen hatten die Baunacher Akteure überhaupt kein Wurfglück. Man unterlag mit 43:68. Am Sonntag musste man gegen den Ausrichter TUS Königsdorf antreten. Die Baunacher spielten beherzt und beim Halbzeitstand von 31:33 war für beide Teams noch alles möglich. Als man sich dann jedoch im dritten Viertel wie gegen Berlin einen 0:11 Lauf leistete, war auch die dritte Niederlage für Baunach besiegelt (46:58). Das Spiel um Platz 7 gegen den DBV Charlottenburg war über die gesamte Spielzeit ausgeglichen. 75 Sekunden vor dem Ende lag Baunach noch mit 41:37 in Front. Als die Berliner dann nach fünf schnellen Punkten wieder vorn lagen, vergab der FC zwei leichte Würfe in Korbnähe und zwei Freiwürfe. Somit versuchte man, durch Fouls die Uhr zu stoppen. Die DBV-Spieler trafen allerdings nervenstark alle Freiwürfe und so verlor man auch diese Partie mit 41:47.
Die Senioren 3 (Ü40) belegten in der Bezirksliga mit 6:6 Punkten den 3. Platz.
Ihren Vorjahreserfolg, als sie erst im Endspiel von Göttingen knapp geschlagen wurden, konnten die Senioren 4 (Ü 48 ) des FC messingschlager Baunach bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Gießen nicht wiederholen.
Nun zu den Jugendmannschaften: Erstmals wurde eine U16 Mannschaft in Baunach gebildet, die einige Spieler vom Kooperationspartner TSV Breitengüßbach bekam. Unter den Trainern Tobi Brütting und Jochen Hirmke kam das neue Team bis Weihnachten nicht so recht in Schwung und lag mit 14:6 Punkten nur auf dem 3. Platz. An Neujahr fuhr man zum größten Jugendturnier der Welt nach Lund (Schweden) und dort wurden die Jungs zu einer Einheit. Sie verloren anschließend kein Spiel in der Bezirksliga mehr und qualifizierten sich hinter Meister SG Strullendorf/Hirschaid für die oberfränkische Meisterschaft. Dabei lief man im 1. Turnierspiel gegen
Hirschaid/Strullendorf lange Zeit einem Rückstand nach und sah in der 25. Minute bei einem 32:44 Rückstand schon wie der Verlierer aus. Doch die Jungs kämpften weiter und gingen nach einer 8:0 Serie zum ersten Mal mit 61:58 (36. Minute) in Führung. Zwar zog die SG in der dramatischen Schlussphase noch einmal mit 66:65 in Front, doch dann setzten sich die größeren Kraftreserven der ausgeglichener besetzten Baunacher durch und Matchwinner Dirk Dippold brachte mit 4 Punkten in den letzten 10 Sekunden den vielumjubelten Erfolg unter Dach und Fach.
Ohne Pause musste man direkt anschließend gegen den haushohen Favoriten Breitengüßbach antreten, der seiner Rolle gegen die ausgepumpten Baunacher auch gerecht wurde. Hinzu kam der große Respekt, den die FCler vor den körperlich weit überlegenen Gastgebern (2 Spieler mit 2,07 m) zeigten, sodass der TSV beim 141:33 Sieg leichtes Spiel hatte. Damit war man für die Nordbayerische Meisterschaft in Ansbach qualifiziert.
Mit einem 2. Platz im Qualifikationsturnier in Ansbach erreichte der oberfränkische Vizemeister FC messingschlager Baunach dann die Teilnahmeberechtigung an der Vorrunde zur Bayerischen Meisterschaft. Im 1. Spiel trafen die Baunacher auf den Oberpfalzvertreter DJK Neustadt. Obwohl man noch nicht ganz wach war, ging man nach dem 1. Viertel (4 x 7 Minuten) mit 15:8 in Führung. Zwar kamen die Oberpfälzer nach dem 3. Abschnitt noch etwas auf 39:34 heran, doch ein Zwischenspurt zum 54:36 beseitigte alle Zweifel, sodass man einen lockeren 62:44 Auftaktsieg erringen konnte.
Jetzt ging es gegen die hoch eingeschätzten Gastgeber aus Ansbach, die unter Siegzwang standen, nachdem sie überraschend gegen Würzburg verloren hatten. Doch die FCler zeigten sich hellwach und zogen mit 16:0 in Front. Nach dem 1. Viertel (20:5) demonstrierten die Ansbacher Auswahlspieler Winterhalter (20 Punkte) und Kieslich (14) ihr Können und kamen zur Pause auf 29:27 heran. Nun entwickelte sich eine hochklassige Partie, in der die Oberfranken ihre beste Saisonleistung boten. Vor allem Dirk Dippold, der 5 Dreier ohne Fehlversuch traf, erhöhte den Vorsprung wieder auf 50:39 und ermöglichte seinem Team einen vielumjubelten 54:47 Erfolg.
Damit war die Qualifikation schon geschafft, doch es ging im letzten Turnierspiel noch um den 1. Platz, der die vermeintlich leichtere Vorrundengruppe bei der „Nordbayerischen“ gebracht hätte. Geschwächt von dem direkt vorhergehenden Spiel und Verletzungen von Matze Krauß und Björn Damke gestattete man Heuchelhof Würzburg einen knappe 29:27 Halbzeitvorsprung. Zwar konnte man im letzten Viertel noch einmal mit 42:41 in Führung gehen, doch in der Schlussphase waren die Unterfranken kräftemäßig besser drauf und profitierten beim 52:46 Sieg von einigen unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen.
Mit sehr viel Pech schieden die Baunacher in Goldbach bei der Vorrunde zur Bayerischen Meisterschaft aus. Im entscheidenden 1. Spiel um 10 Uhr (!) gegen die Gastgeber lief man einem 18:25 Rückstand hinterher, bis man einigermaßen aufgewacht war. So konnte man das 2. Viertel bis zur Pause (39:32) ausgeglichen gestalten. Nach dem Wechsel wuchs der Rückstand sogar auf 12 Punkte zum 49:61 an, sodass die Unterfranken schon an einen sicheren Sieg glaubten. Doch jetzt machte sich die ausgeglichen besetzte Bank der FCler positiv bemerkbar und Matze Krauß sowie Björn Damke brachten ihr Team in der 39. Minute auf 70:68 heran. In der ungemein spannenden Schlussphase aber wurde einige einfache Würfe vergeben, sodass man eine knappe und unglückliche 76:72 Niederlage hinnehmen musste.
Direkt im Anschluss mussten die Jungs gegen den haushohen Favoriten aus Breitengüßbach antreten. Im Gegensatz zur Oberfränkischen Meisterschaft konnte man diesmal bis zur Pause sogar einigermaßen (28:57) mithalten, dann schwanden die Kräfte und man musste die Überlegenheit des TSV (56:138) akzeptieren. Dennoch darf man dieses Experiment der U16 als gelungen bezeichnen, sodass sich eine Fortsetzung im nächsten Jahr abzeichnet.
Die U14 wurde von Coach Jochen Hirmke zu Saisonbeginn in einem sehr schlechten Zustand übernommen, sodass man überlegte, ob man überhaupt für die Bezirksliga melden sollte. Doch nach einem eifrigen Training konnte man sich bis zum Saisonstart enorm steigern, lag Ende Januar mit 12:4 Punkten überraschend auf dem 3. Platz und hatte die oberfränkische Meisterschaft im Visier. Doch dann verletzte sich Topscorer Moritz Hirmke beim Skikurs und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Nun begann eine Niederlagenserie, sodass man am Ende mit 14:14 Punkten auf dem 5. Platz stand.
Die U12 wurde von Bernhard Fuchs trainiert. Von Anfang an hatte man Probleme, sich in der Bezirksliga zu behaupten, da das Team zu unausgeglichen besetzt war. Dennoch konnte man, auch dank der Leistungssteigerung der Mädchen, im Laufe der Saison immer besser mithalten, auch wenn es einige knappe Niederlagen zu verzeichnen gab. Am Ende sprang wenigstens ein Sieg heraus und man belegte mit 2:18 Punkten den 6. Platz.
Erfreulicher dagegen die Leistung der U10, die (genau wie die U9) wieder von Susi und Johanna Hirmke gecoacht wurde. Vor allem in der Vorrunde zeigte das Team seine Stärken und landete mit 14:2 Punkten auf dem 2. Platz. In der Endrunde der besten 4 Mannschaften Oberfrankens hatte man allerdings nichts zu bestellen, da man zu oft nicht vollständig antreten konnte.
Bei der U9 wechselten zu häufig Licht und Schatten, da man nicht ausgeglichen genug besetzt war. Doch immerhin sprangen 2 Siege heraus, die mit 4:16 Punkten den 5. Platz in der Bezirksliga einbrachten.
Positiv fiel deshalb die Bilanz der Saison aus:
In der Sommerpause fieberte ganz Baunach mit dem Kooperationspartner GHP Bamberg mit, der erstmals deutscher Meister werden konnte. Die Spiele wurden von der Basketballabteilung im neuen Sportheim übertragen, das dabei jedes Mal ausverkauft war. Schwieriger war die Suche nach einem Standplatz für die Kerwa. Erst 10 Tage vor Beginn konnte man dank der Hilfe von Bürgermeister Ekkehard Hojer im Hof des ehemaligen Jagdschlosses einen herrlichen Platz finden, der trotz des teilweise schlechten Wetters gut besucht war.