Saison 2021-22

Neue Hoffnung auf Fortsetzung des Spielbetriebs gab es im Frühjahr 2021. Der Fränkische Tag berichtete:

„Nach einer einjährigen Pause wollen die Basketballer des FC Baunach wieder zurück aufs Feld. Ob das klappt, hängt im Wesentlichen von der Pandemie ab, die im Moment natürlich schwer einzuschätzen ist. Dennoch ist man in Baunach optimistisch und plant für die neue Saison in der 2. Regionalliga Nord. Den Startplatz hat man in der letzten Saison erworben, nachdem man von Anfang an auf das Spielrecht in der 1. Regionalliga Südost verzichtet hatte. In einer wiederbelebten Zusammenarbeit mit dem neugegründeten Freak City Bamberg e.V. werden die Young Pikes eine ganz junge Truppe an den Start schicken, die sich überwiegend aus Spielern des JBBL-Teams von Brose Bamberg zusammensetzen wird. Auch ein neuer Trainer wird an der Seitenlinie der Baunacher Basketballer stehen. Gabriel Strack, einer der neuen hauptamtlichen Jugendtrainer im Nachwuchsprogramm von Brose Bamberg, ist der neue Headcoach der Baunach Young Pikes. Der 33-jährige Strack kommt von den ART Giants Düsseldorf und hat dort in der letzten Saison die JBBL-Mannschaft trainiert.

Folgende Mannschaft spielen in der Gruppe Nord: Onlineprinters Neustadt/Aisch, ASV Cham, DJK Neustadt a. d. Waldnaab, DJK Don Bosco Bamberg, Baunach Young Pikes, BG Litzendorf, TenneT young heroes Bayreuth 2, TG TROPICS Würzburg, GGZ Basket Zwickau, NINERS Chemnitz 2, Dresden Titans 2, USC Leipzig, BC Erfurt, BIG Rockets Gotha.“

Nach einer intensiven Vorbereitung siegte man in einem Vorbereitungsspiel gegen den Ligakonkurrenten DJK Neustadt/Waldnaab, musste dann aber im 1. Punktspiel in Bayreuth gehörig Lehrgeld bezahlen. Doch schon eine Woche später zeigten die Young Pikes beim klaren 100:64 Sieg gegen den ASV Cham, dass sie durchaus in der Liga mitspielen können, obwohl sie mit einem Durchschnitt von knapp 16 Jahren die mit Abstand jüngste Mannschaft der 2. RL stellten.

Nach einer erwarteten Niederlage in Zwickau kam es in Memmelsdorf zum Derby gegen die BG Litzendorf und es entwickelte sich ein dramatisches Spiel:

„Was für ein Spiel in Memmelsdorf: Über weite Strecken rannten die immer noch ersatzgeschwächten Baunach Young Pikes einem Rückstand in der 2. Regionalliga hinterher, bevor sie mit der Schlusssirene durch einen Glücksdreier das Derby bei der BG Litzendorf mit 69:68 überraschenderweise für sich entscheiden konnten. Mit diesem wichtigen Sieg konnten sich die Baunacher Youngster zunächst vom Tabellenende lösen und im Mittelfeld festsetzen.

Zwar kamen die jungen Hechte gleich gut ins Spiel und gingen durch Punkte von Danas Kazakevicius mit 5:0 in Führung, doch dann bissen sie sich an der für sie ungewohnten 3:2 Zonenverteidigung der Gastgeber die Zähne aus. Die erfahrenen Hausherren wendeten bis zur 5. Minute das Blatt (9:7) und zogen bis zum ersten des 1. Viertels auf 17:11 davon.

Auch der 2. Abschnitt gestaltete sich aus Baunacher Sicht sehr mühselig, denn man konnte kaum in die gegnerische Zone eindringen und von außen wollten die Dreier einfach nicht fallen. Da aber auch die BG nicht gerade glänzte, konnte man froh sein, nur mit einem 23:32 Rückstand in die Halbzeitpause zu gehen.

Nach dem Wechsel sahen die lautstarken Baunacher Fans unter den gut 100 Zuschauern eine andere Mannschaft der Young Pikes. Gut eingestellt von Gabriel Strack agierte man jetzt wesentlich aggressiver in der Mannverteidigung über das ganze Feld und kam so besser in die Begegnung. Der überragende Nico Höllerl traf nun auch einige Dreier und nach Ballgewinnen konnte man mit Schnellangriffen punkten. Nur eine ausbaufähige Freiwurfquote (12:4) verhinderte zu diesem Zeitpunkt die Gästeführung, aber immerhin war nach 30 Minuten der 42:42 Gleichstand erreicht.

Zwar starteten die „Piraten“ mit einem 7:0 Lauf ins letzte Viertel, aber die Baunacher kämpften sich wieder heran. Jetzt blieb die Begegnung auf Augenhöhe, auch wenn die BGler immer leicht die Nase vorne hatten. Dramatisch wurde es dann in der letzten Minute: Baunach zog erstmals mit 64:63 in Front, doch der starke Rockmann konterte erneut zum 67:64. Vier Sekunden vor Schluss ging er beim Stand von 67:66 an die Freiwurflinie, traf aber nur den ersten Versuch. Nach dem Rebound bekam mit Neo Krizanovic der kleinste Spieler auf dem Feld den Ball und traf aus der eigenen Hälfte den entscheidenden Dreier. Während die Litzendorfer völlig konsterniert waren, konnten die Young Pikes ihr Glück kaum fassen und erdrückten den glücklichen Schützen fast.“

 

 

 

Zum Abschluss eines turbulenten Jahres lagen die Baunach Young Pikes in der Weihnachtspause auf dem 4. Platz, ein Erfolg, den wohl niemand der mit Abstand jüngsten Mannschaft zugetraut hatte. Im Interview blickte Coach Gabriel Strack auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.

Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

„Ich denke, dass wir mit dem bisherigen Verlauf durchaus zufrieden sein können. Wir haben eine positive Bilanz mit fünf Siegen und vier Niederlagen, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Es waren mindestens zwei Niederlagen dabei, die wir hätten vermeiden können. Aber genau darum geht es. Wir sind ein sehr junges Team und die Spieler sollen genau aus diesen Erfahrungen lernen.

Wir haben aber auch sehr gute Spiele gemacht, in denen wir teils auch über unseren Möglichkeiten gespielt haben. Die Jungs ziehen alle an einem Strang und identifizieren sich sehr mit dem, was wir hier machen. Es macht Spaß, bei der Entwicklung dieser jungen Menschen dabei zu sein. Ich hoffe, dass nächstes Jahr auch wieder Zuschauer in die Halle kommen können. Das würde sicher nochmal für eine ganz andere Dynamik sorgen.“

In welchen Bereichen hat sich das Team besonders gut entwickelt?

„Mit unserer Offensive bin ich stellenweise schon ganz zufrieden. Wir versuchen sehr schnell zu spielen, auch wenn das noch zu vielen Turnovers führt. Im Training bewegen wir den Ball teilweise wahnsinnig gut, im Spiel fehlt uns dann häufig noch die Ruhe, um konstant in unserem System zu bleiben. All das wird besser werden.“

Wo siehst du noch Luft nach oben?

„Noch nicht zufrieden bin ich mit unserer Defensive. Um eine Chance gegen die Top Teams zu haben, müssen wir es schaffen, Gegenspieler im eins gegen eins besser vor uns zu halten. Das ist bei uns keine Frage der Physis, es ist viel mehr eine Frage des Willens.“

 

Die Rückrunde war dann geprägt von vielen Spielverlegungen. Auch die Young Pikes konnten nicht mehr alle Spiel durchführen. Nachdem die letzte Partie der 2. Regionalliga Nord von den Baunach Young Pikes abgesagt wurde, war damit die Saison für die Oberfranken beendet. Grund dafür war die mit den Spielern getroffene Vereinbarung, den Juni zur Regeneration zu nutzen, beginnt doch schon im Juli die Vorbereitung auf die kommende Saison mit dem Individualtraining. So mussten die Baunacher einige Minuspunkte durch die Absagen hinnehmen. Trotzdem landeten die jungen hechte in der Schlusstabelle auf dem 8. Platz, ein Erfolg, den nur wenige erwartet hatten.

Baunachs Abteilungsleiter Jörg Mausolf bewertete die Saison so:

„Eine interessante und organisatorisch anstrengende Saison ist zu Ende. Nach dem Rückzug aus der ProB und dem freiwilligen Verzicht auf das Spielrecht in der 1. Regionalliga in der Vorsaison ging es vor allem darum, sich komplett neu aufzustellen und einen Neustart für die Young Pikes in der 2. Regionalliga zu organisieren. Viele Helfer, die schon seit Jahren ehrenamtlich den Young Pikes die Treue halten, haben dazu beigetragen, dass sich die Abläufe schnell wieder eingespielt haben und so der Spielbetrieb ohne Probleme über die Bühne ging. Leider war Corona ein ständiger Begleiter und so waren leider viele Spielabsagen und -verlegungen die Folge. Wie bei allen anderen Vereinen auch blieb das Zuschauerinteresse gering, was bei den sehr hohen Infektionszahlen aber auch verständlich war. Die Durchführung der Heimspiele im Basketballcenter Hauptsmoor hat sich bewährt und ist auch dank der Hilfe von Jürgen Stäudler recht unkompliziert. Bis die neue Halle in Baunach steht, dies wird vermutlich im Laufe der Saison 2024/2025 der Fall sein, werden wir unsere Spiele weiterhin in Strullendorf austragen. Hoffentlich zukünftig wieder mit einer volleren Halle.

Sportlich gesehen kann man sehr zufrieden sein. Der neue Trainer, Gabriel Strack, hat es verstanden, aus einer extrem jungen Mannschaft ein wettbewerbsfähiges Team zu formen. Man hatte nie etwas mit dem Abstieg zu tun und der Einsatz, mit dem die jungen Hechte zu Werke gingen, war in jeder Sekunde auf dem Feld zu sehen. Natürlich waren auch Spiele dabei, in denen den Jungs nicht so viel gelungen ist, der Einsatz hat aber immer zu 100% gepasst. Einige Akteuere werden die Young Pikes verlassen und für die Regnitztal Baskets oder den BBC Coburg in einer höheren Liga an den Start gehen, dafür darf man sich aber schon auf die nächste Generation von jungen Talenten freuen, die nachrücken werden.

Ein großer Dank geht an alle Sponsoren und Partner, die uns auch in einer niedrigeren Liga weiterhin unterstützt haben.

Natürlich darf ich auch unseren Fan Club, die Young Pikes Supporters, nicht vergessen. Eure Unterstützung bei allen Heimspielen war großartig und die Jungs wissen das sehr zu schätzen.

Nach einer kurzen Sommerpause werden wir alle mit neuer Energie und voller Vorfreude in die nächste Saison starten. Wollen wir hoffen, dass sie einen normalen Verlauf nimmt, ohne Coronaauflagen mit tollen Spielen und vielen Zuschauern.“

Auch das Saisonfazit von Wolfgang Heyder, dem Jugend-Koordinator von Brose Bamberg, fiel positiv aus:
„Ich denke, dass die 2. Regionalliga für die Jungs eine hervorragende Möglichkeit war, sich an den Seniorenbereich zu gewöhnen. Sie sind als Gruppe eigentlich das ganze Jahr wirklich gut aufgetreten, waren von der Erfahrung unterlegen, waren teilweise auch physisch unterlegen und manchmal noch nicht clever genug, aber sie haben das gut genutzt. Sie sind immer als Team aufgetreten, obwohl sie in unterschiedlichen Konstellationen immer wieder antreten mussten, weil halt die meisten Spieler in verschiedenen Mannschaften auflaufen. Insgesamt war es eine kompakte Geschichte und ich denke, es wird auch nächstes Jahr in ähnlicher Form laufen, denn es ist für die Jungs sehr sehr wichtig, dass sie neben den Jugend- Bundesligamannschaften da ihren Fokus darauflegen. Das war am Anfang manchmal schwer zu vermitteln, aber es ist im Laufe der Saison immer besser geworden, das muss man ganz deutlich sehen. Dafür, dass hier viele 15- bis 17-Jährige im Seniorenbereich gespielt haben, haben sich die Jungs wirklich gut geschlagen.“

Jugendleiterin Claudia Helbing berichtete bei der Abteilungsversammlung von einer schwierigen Saison, letztendlich aber konnten bis auf drei Begegnungen alle Spiele durchgeführt werden. Sehr erfreulich war die Meisterschaft der jüngsten Baunacher, denn die U8 wurde mit den Coaches Anja Nüßlein und Max Helbing ungeschlagener Erster der Bezirksoberliga.

Auch die U12 konnte mit Trainer Niklas Ruckdeschel den Titel in der Bezirksliga holen. Den 2. Platz belegte die U10 in der Bezirksklasse genauso wie die U14, die in der Bezirksoberliga antrat. Die zweite U12-Mannschaft und die U18, die jeweils in der Bezirksklasse starteten, konnten zufriedenstellende Mittelfeldplätze belegen.

Bei den Damen zeigte sich Coach Claus Meixner sehr zufrieden mit dem 2. Platz in der Bezirksliga, überwiegt doch der Freizeitcharakter in dieser bunt gemischten Mannschaft bei einer Altersspanne von 17 bis 50 Jahren. Auch ein geflüchtetes Mädchen aus der Ukraine konnte problemlos integriert werden und bereicherte das Team.

Auf dem 7. Platz landete die Bezirksoberligamannschaft mit Coach Stavros Tsousis und hatte damit erfreulicherweise nichts mit dem Abstiegskampf zu tun. Der 2. Platz im Bezirkspokal und die damit verbundene Qualifikation für den Bayernpokal waren ein weiteres Highlight. Positiv wirkte sich bei der Baunacher Reserve die Mitwirkung von Michael Bornschlegel aus, die in der Organisation wertvolle Unterstützung leistete.

 

 

Bei den Neuwahlen gab es folgende Ergebnisse:
1. Abteilungsleiter: Jörg Mausolf

2. Abteilungsleiter: Claus Meixner

Jugendleiterin: Claudia Helbing

Finanzreferent: Bernhard Fuchs

Schiedsrichterreferent: Detlef Busch.

 

In der kommenden Saison will man mit drei Herrenteams, einer Damen- und sieben Jugendmannschaften an den Start gehen, wobei die Meldung einer U14 weiblich besonders heraussticht. Die Regionalligamannschaft startet weiterhin in der Gruppe Nord, obwohl nach der vorgenommenen Neueinteilung diesmal drei Gruppen gebildet wurden. Heimspielort soll bis zum Hallenbau in Baunach die Hauptsmoorhalle in Strullendorf bleiben.